
Auch junge Leute können schon bei entsprechender Disposition eine Kniearthrose entwickeln. | Bild von Angelo Esslinger auf Pixabay
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk im menschlichen Körper. Arthrose im Kniegelenk, Gonarthrose genannt, gehört zu den am häufigsten auftretenden Abnutzungserscheinungen der Gelenke.
Ein weit verbreiteter, allgemeiner Irrtum besteht darin, davon auszugehen, dass Arthrose im Knie ausschließlich eine Alterserscheinung sei. Das ist so nicht haltbar, denn Arthrose ist nicht nur ein altersbedingtes Phänomen: Viele Faktoren können die Entwicklung einer Gonarthrose beeinflussen bzw. begünstigen.
So sind etwa bei manchem agilen Siebzigjährigen die Gelenke noch prima in Ordnung, während der ein oder andere Dreißigjährige schon über signifikante Verschleißerscheinungen im und am Knie klagt. Allerdings steigt mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit, Arthrose zu bekommen. Jeder Fünfte im Alter zwischen 18 und 79 gab an, dass bei ihm oder ihr Arthrose diagnostiziert wurde. Und von diesen Arthrose-Patienten leiden etwas mehr als die Hälfte an Gonarthrose.
Welche Ausprägungen der Erkrankung gibt es?
Gonarthrose kommt, wie alle anderen Arthroseformen auch, nicht über Nacht. Im Gegenteil: Der Verschleiß am Knie zieht sich oft über viele Jahre hin. Dabei sind die Begleitbeschwerden zu Beginn vergleichsweise harmlos. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass die Knie-Arthrose oft erst erkannt wird, wenn sie schon fortgeschritten ist. Auf folgende typische Anzeichen sollte daher frühzeitig geachtet werden:
Beim Treppensteigen und beim Gehen auf unebenen Straßen treten Schmerzen auf
Die sogenannten Anlaufschmerzen zu Beginn einer neu gestarteten Bewegung sind stark, verflüchtigen sich dann langsam und tauchen als Belastungsschmerz wieder auf
Die Beschwerden verstärken sich durch das Tragen von schweren Gegenständen
Sie nehmen knackende und knirschende Geräusche beim Bewegen des Knies wahr
Nach langem Sitzen treten Schmerzen hinter der Kniescheibe auf
Bei feuchtkaltem Wetter ist das Knie besonders empfindlich
Welche Diagnoseverfahren werden vom Orthopäden in Langenfeld eingesetzt?
Anamnese: Die ausführliche Befragung des Patienten steht am Anfang des Arztbesuches. Dabei werden Krankheitsvorgeschichte, bisher angewandte Therapien und mögliche Alltagseinschränkungen thematisiert. Auch frühere Unfälle oder Verletzungen werden abgefragt.
Körperliche Untersuchung
Röntgenuntersuchung
Ultraschalluntersuchungen
Magnetresonanztomografie (MRT; nur selten erforderlich)
Gelenkpunktion (falls ein Gelenkerguss vorliegt)
Welche Therapien verschaffen Linderung?
Leider gibt es noch keine Behandlung, die bei den Ursachen ansetzt und diese beseitigt – Arthrose ist bis jetzt nicht heilbar. Es besteht nur die Option, die Schmerzen zu lindern und so mehr Lebensqualität für den Patienten zu ermöglichen. Dies kann beispielsweise so erreicht werden:
Medikamente: Dazu gehören nichtsteroidale Antirheumatika (ohne Kortison), Kortison-Injektionen, Hyaluronsäure-Injektionen, Glucosamin, Chondroitinsulfat
Nichtmedikamentöse Behandlung, wie Physiotherapie, Wärmetherapie, Kältebehandlung, Elektrotherapie und elektrophysikalische Therapie, Akupunktur, Stoßwellentherapie, Lasertherapie
Spezial-Schuhe und Einlagen
operative Maßnahmen, wie arthroskopische Eingriffe (Schlüssellochtechnologie), Osteotomien (bei X- oder O-Bein-Fehlstellungen), Gelenkersatz (als Ultima Ratio)
Sport und Gonarthrose
An dieser Stelle sollte darauf hingewiesen sein, dass vor der Aufnahme von sportlichen Aktivitäten der Arzt konsultiert werden sollte. Hat dieser das OK gegeben, kann es los gehen: Viel Bewegung bei geringer Belastung sollte dabei die Devise sein. Sofern keine anderen gesundheitlichen Gründe dagegensprechen, empfiehlt Dr. med. Sebastian Dömkes, Ihr Orthopäde in Langenfeld, folgende Sportarten bei Kniearthrose:
Radfahren
Gymnastik
Walking
Aqua-Jogging
Kraulschwimmen
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